Pädagogische Fachkräfte: Fachschule, Fachhochschule, Hochschule
Aufnahmealter5 - 13 Jahre
Zielgruppe
Die Kinderwohngruppe ist ein sozialpädagogisches Regelangebot mit familienähnlichen Strukturen für Kinder im Aufnahmealter von 5 bis 13 Jahren, deren Erziehung und Förderung auch mit unterstützenden und ergänzenden Hilfen innerhalb des Herkunfts- und Familiensystems nicht sichergestellt werden kann. Hierbei gewährt die Wohngruppe Sicherheit, Stabilität und Kontinuität für Kinder, die mittel- oder langfristig nicht in ihren Familien leben können und bei denen die Unterbringung innerhalb einer Pflegefamilie nicht angezeigt ist.
Die Kinderwohngruppe bietet darüber hinaus die Möglichkeit, auch Geschwister, die im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe gemeinsam in einer Gruppenform betreut werden sollen, aufzunehmen. Eine Verweildauer bis zur Volljährigkeit ist im Einzelfall möglich.
Nicht aufgenommen werden können Kinder:
mit Schwerstmehrfachbehinderung
mit starker körperlicher Behinderung
mit akuten psychiatrischen Krankheitsbildern
mit ausgeprägter Drogenproblematik
Die Wohngruppe ist zu verstehen als ein pädagogisch gestalteter Lebensort, in dem die Kinder korrigierende Erfahrungen erleben können. Durchgehender Schwerpunkt in der pädagogischen Arbeit ist die individuelle, auf die Bedarfe der Kinder abgestimmte Förderung. in dem sie die Wohngruppe als Ort für soziales Lernen und das Gruppenleben als gelebte Gemeinschaft und Solidarität erfahren können.
Ziele der pädagogischen Arbeit mit dem Kind können uinter anderem sein:
Enlastung der familiären Situation
Verbesserung der Beziehungen innerhalb der Familien
Unterstützung der Kinder in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit
Aufbau und Stärkung der sozial-emotionalen Kompetenz der Kinder
Aufbau und Verbesserung der Lern- und Entwicklungschancen
Individuelle Förderung und Entwicklung der Kinder
Entwicklung und Aufrechterhaltung wichtiger Beziehungen im sozialen Umfeld
Sensibilisierung der Eltern zur Wahrnehmung der Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kinder
Förderung der Integration in die Gruppe der Gleichaltrigen
Förderung angemessener Konflikt- und Problembearbeitungsmuster
Entwicklung von Lebens- und Zukunftsperspektiven
Die Kinderwohngruppe Kompass ist familienähnlich strukturiert und arbeitet mit dem Bezugspädagogensystem. Jedes Kind hat daher eine feste Bezugsperson als Ansprechpartner. Die Kinder erhalten somit die Möglichkeit, außerhalb des familiären Umfeldes verlässliche Bindungen einzugehen und durch feste und verbindliche Beziehungen zu den einzelnen BetreuerInnen Sicherheit zu gewinnen.
Gemeinsam mit den Kindern werden Freizeitbeschäftigungen, Wochenenden, Ferien und anfallende Aufgaben innerhalb der Wohngruppe gemeinsam geplant und gestaltet. die Ausgestaltung und Planung des Tagesablaufs finden unter Einbeziehung aller Kinder statt. Die Kinder werden entsprechend dem Alter und Entwicklungsstand mit in die Haushaltsführung (Einkäufe, Essenszubereitung, Reinigung etc.) eingebunden und bei der Planung und Organisation der Freizeitgestaltung der Gruppe aktiv beteiligt.
In der Kinderwohngruppe werden die Kinder alltagsorientiert und lebenweltnah betreut. Hierbei sollen, soweit dies im Einzelfall möglich ist, bestehende Lebensweltbezüge erhalten oder gefördert werden. Falls möglich, werden bestehende soziale Kontakte (z. B. Freunde, Vereine, etc.) erhalten und gepflegt. Im Rahmen der Gruppenbetreuung werden Möglichkeite geschaffen, um gezielt auf die individuellen Bedürfnisse, Wünsche und Interessen des einzelnen Kindes einzugehen, um somit Freiräume zu schaffen, die spontanes und kreatives Handeln und Lernen ermöglichen und fördern.
In der Kinderwohngruppe wird einmal wöchentlich eine AG mit wechselnden Schwerpunkten (z. B. Soziales Kompetenztraining) angeboten. Die AGs sind somit ein gezieltes und nach individuellen Bedarfen orientiertes Angebot.
Innerhalb der ersten 6 Wochen findet in der Kinderwohngruppe grundsätzlich eine pädagogische Diagnostik- und Beobachtungsphase statt. Diese beinhaltet neben einer "sozialpädagogischen Diagnostik" einen "Ressourcencheck" unter Einbeziehung der Herkunftsfamilie und des vorhandenen sozialen Netzwerks (z. B. Schulen, Vereine, Freunde). Die hieraus gewonnenen Erkenntnisse werden standardisiert erfasst und dienen als Grundlage für die Entwicklung der weiteren gezielten Unterstützung der Kinder und deren Herkunftsfamilie. In der Erziehungsplanung wird neben individuellen Entwicklungszielen eine Zeit- und Perspektivschiene zur Umsetzung der Ziele festgelegt.
Individuelle Auftragsklärung und Zielformulierung mit dem Jugendamt
24 Stunden Betreuung im Schichtdienst durch pädagogische Fachkräfte
Individual- und gruppenpädagogische Arbeit
Förderung des Sozialverhaltens (im Gruppenalltag, Gruppenspiele, Gruppengespräche)
Förderung des Gesundheitsbewußtseins
Sicherstellung der medizinischen Versorgung
Schulentwicklung (Hausaufgabenbetreuung und Kontakte zu Schulen)
Freizeitgestaltung
Sportpädagogische Angebote
Durchführung einer Ferienfreizeit
Selbstständigkeitstraining
Methodische Familienarbeit (Familiengespräche, Elternkontakte)
Hilfeplanung/Erziehungsplanung
Gemeinsame Perspektivklärung mit den Eltern und dem Jugendamt
Enge Zusammenarbeit mit dem Jugendamt (Hilfeplan, Reflexionsgespräche, Krisengespräche, Perspektivklärung)
Vorbereitung bei Rückführung oder Wechsel der Betreuungsform
Individuelle Leistungen für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund
Zusätzlich sind bei komplexeren Problemlagen oder zur Klärung spezifischer Fragestellungen weitere Angebote des CJG Hermann-Josef-Hauses auf Basis von Fachleistungsstunden möglich, z. B. systemische Beratung oder Familientherapie, besonders intensive Einzel- oder Familienarbeit.
ZusammenarbeitKooperation mit Kindergärten, Schulen, Ärzten, Therapeuten,Kliniken, Vereinen und Beratungsstellen.
Besonderheiten
Individuelles Lerntraining im Angebot enthalten
Kreativwerkstatt im Angebot enthalten
Qualitätssicherung durch ein QM-System, zertifiziert nach DIN EN ISO 9001
Sicherstellung von Teamentwicklung und Mitarbeiterqualifikation
Interne und externe Fortbildungen
Regelmäßige Überprüfung und Weiterentwicklung der bestehenden Konzepte
Interne und Externe Audits
Selbst-Evaluationen
Qualitätsdialog gem. § 78 SGB VIII und folgende