Das Sozialpädagogische Ambulante Clearing wird eingesetzt, um Ressourcen, Belastungen, Kompetenzen und Bedarfe der Hilfeadressaten bezogen auf die im Hilfeplangespräch festgehaltenen Fragestellungen zu klären.
Der Klärungsprozess kann sowohl aufsuchend in der Herkunftsfamilie bzw. dem momentanen Lebensumfeld des Kindes/Jugendlichen stattfinden. Ein Clearingbericht, in dem der Prozess und die Ergebnisse der Fragestellungen beschrieben werden, bildet die Grundlage für ein Abschlussgespräch mit dem zuständigen FFE/Jugendamt und dem Familiensystem.
Pädagogische Fachkräfte mit Fachschul-, Fachhochschul- oder Universitäts-Ausbildung, mit Erfahrungen im ambulanten, teilstationären oder stationären Bereich der Erziehungshilfe und in der Regel mit Zusatzausbildung in Systemischer Familientherapie bzw. -beratung, Marte Meo oder SAFE®.
AufnahmealterFamiliensysteme mit Kindern und Jugendlichen in der Regel bis zur Volljährigkeit.
UmfangRichtet sich nach den Vereinbarungen im Hilfeplan, in der Regel zwischen acht und zehn FLS/Woche befristet auf drei Monate.
ZielgruppeFamiliensysteme mit Kindern/Jugendlichen, bei denen ein Hilfebedarf gesehen wird, jedoch seitens der Familie bzw. von Seiten des jungen Menschen und des fallführenden FFE/Jugendamts noch Unklarheiten über Umfang sowie Art und Zielsetzung dieser Hilfe besteht.
Kontraindikation
Mögliche Ausschlusskriterien sind:
die Sicherheit (nach Kriterien der Kindeswohlgefährdung) der Kinder und Jugendlichen kann nicht sichergestellt werden
eine Transparenz bezüglich der Fragestellungen aus dem Hilfeplangespräch (HPG) kann nicht hergestellt werden (z. B. Tabuisierung, verdeckte Aufträge)
ein massives anhaltendes grenzüberschreitendes Verhalten gegenüber den Mitarbeitenden
eine grundsätzliche Verweigerung der Mitarbeit durch das Familiensystem, vor allem durch die Erwachsenen
Klärung der:
differenzierten Fragestellung des Auftraggebers
Ressourcen und Handlungskompetenzen des Familiensystems und seiner Mitglieder
Erziehungs- und Förderkompetenzen der PSB
weiteren Vorgehensweise und möglicher Nachfolgemaßnahmen
Intensive Arbeit mit der Herkunftsfamilie
Interaktionsbeobachtungen in strukturierten und unstrukturierten Situationen
Gespräche mit Bezugspersonen, Netzwerk und Familie
Systemtherapeutisch orientierte Methoden und Techniken (aus der Krisenintervention und Ressourcenlösungsorientierung)
Es handelt sich um ein zeitlich begrenztes, aufsuchendes ambulantes Angebot, welches der Klärung von Fragestellungen dient, die im Hilfeplangespräch festgehalten wurden. Zum Abschluss des Prozesses wird für den fallzuständigen FFE/das Jugendamt sowie das familiäre System eine Orientierung in Form eines detaillierten Abschlussberichtes über Verlauf und Ergebnis angefertigt. Hierin können ggf. gemeinsam mit dem Familiensystem entwickelte Perspektiven enthalten sein.
ZusammenarbeitMit allen relevanten Helfern und Institutionen, die für den Klärungsprozess relevant sind.
Qualitaetssicherung
Qualitätssicherung durch ein QM-System, zertifiziert nach DIN EN ISO 9001
Sicherstellung von Teamentwicklung und Mitarbeiterqualifikation
Interne und externe Fortbildungen
Regelmäßige Überprüfung und Weiterentwicklung der bestehenden Konzepte
Interne und externe Audits
Selbst-Evaluationen
Qualitätsdialog gem. § 78 SGB VIII ff.