Erziehungsbeistandschaft

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Adresse
Bonner Institut für Migrationsforschung und Interkulturelles Lernen (BIM) e.V.
Brüdergasse 16-18
53111 Bonn
Kontakt
Nurcan Cetin (Pädagogische Leitung) Mobil: 01520-8643802

Telefon
0228/9297760 0 (Büro)

Fax
0228/9691376

Email
erziehungshilfen@bimev.de

Webseite
Gesetzesgrundlage
§ 27 ff., § 30 SGB VIII
Letzte Änderung
Feb 14, 2022

Erziehungsbeistandschaft

Beschreibung

Die Erziehungsbeistandschaft ist eine ambulante Jugendhilfemaßnahme nach § 30 SGB VIII und soll das Kind oder den Jugendlichen bei der Bewältigung von Entwicklungsproblemen möglichst unter Einbeziehung des sozialen Umfelds unterstützen und unter Erhaltung des Lebensbezugs zur Familie seine Verselbstständigung fördern.



Häufig sind die jungen Menschen in eine krisenhafte Lebenssituation geraten, haben Konflikte im Schulbereich, leiden unter familiären Spannungen, oder zeigen Auffälligkeiten im Sozialverhalten.





Prozessorientierte Diagnostik: Alltags- und Lebensweltorientierung, Ressourcenorientierung in der Beratung und Arbeit vor Ort

Reflexion und Planung zu aktuellen Fragen der Lebensgestaltun mit dem Ziel der Erweiterung persönlicher Kompetenzen (u.a. Umgang mit Suchtmitteln, Gewalt und Gewalterfahrungen)

Rückmeldung über die eigenen Stärken und Schwächen zur realitätsbezogenen Selbsteinschätzung des jungen Menschen

Planung gemeinsamer Aktivitäten zur Integration des jungen Menschen in sein Lebensumfeld

Spiel- und Freizeitpädagogik

Erlebnispädagogische Angebote

Kultursensible Bearbeitung der Familiensituation und sozialer Netzwerke

Vermittlung in weiterführende Hilfen

Anbindung an die anderen Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten im MIGRApolis Haus der Vielfalt

Familienberatung, Beziehungs- und Beratungsarbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Volljährigen

Mitarbeiterqualifikation

Sozialpädagogische Fachkräfte mit Zusatzqualifikation

Aufnahmealter

Grundsätzlich Kinder ab dem Grundschulalter und Jugendliche

Umfang

Häufigkeit der Kontakte werden im Hilfeplan vereinbart.

Zielgruppe

Grundsätzlich Kinder ab dem Grundschulalter und Jugendliche sowie deren Eltern bzw. Personensorgeberechtigte
Kinder und Jugendliche insbesondere bei interkulturellen Kontexten, wie z.B. Gefahr der Radikalisierung, Anpassung von Geschlechterrollen an die Ideale einer offenen und gleichberechtigten Gesellschaft in Deutschland

Kontraindikation

Kinder und Jugendliche mit akuten psychischen Erkrankungen

Akute Drogenabhängigkeit

Ziele

Erfüllung der im Hilfeplan vereinbarten Ziele

Stärkung der Ressourcen

Bewältigung von sozialen Konflikten

Stärkung der persönlichen und sozial-emotionalen Kompetenzen

Stärkung der Familienbindung durch erfolgreiche Konfliktbearbeitung und Erhöhung der Chancen zur Integration in die Familie

Integration ins Lebensumfeld

Thematisierung von interkulturellen Herausforderungen und Stolpersteinen in der Erziehung und Erarbeitung von Lösungsansätzen





Schul- bzw. Ausbildungsbesuch

kreative Freizeitgestaltung

Stabilisierung von Lebensperspektiven

Sicherung des Verbleibs von Kindern und Jugendlichen in deren Familiengefüge, ggf. Ablösung von der Familie und Förderung eines Verselbstständigungsprozesses

Stärkung der Übernahme von Eigenverantwortung

Fremdunterbringung wird durch die o.g. Teilziele (langfristig) vermieden

Methodik

Modellhaftes Handeln und praktische Hilfen

Das Einsetzen von interkulturellen Kommunikationsmedien (mehrsprachiges Infomaterial über Integration, Erziehung und soziale Eingliederung, Internetseiten, Medien der verbalen und nonverbalen Kommunikation, Literatur über Problemthemen)

Pädagogische Interaktion und Reflexion mit Kindern, Jugendlichen und Eltern

Genogrammarbeit, Familienaufstellung

Verhaltenstraining

aufsuchende Arbeit

Einzel- und Familiengespräche

Erlebnispädagogische Angebote: Die jungen Menschen können über ihre Konflikte und damit verbundenes Verhalten und Ziele besser reflektieren

ggf. Zusammenarbeit mit Schulen, Psychologen und Arbeitsstelle

 

Grundleistungen

Die Erziehungsbeistandschaft ist eine ambulante sozialpädagogische Begleitung, Anleitung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen bei der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben und Förderung der Verselbstständigung unter Einbezug des familiären und sozialen Umfeldes auf der Basis freiwilliger Zusammenarbeit.

Der Auftrag der Erziehungsbeistandschaft besteht in der Bearbeitung und nach Möglichkeit Klärung konflikthafter Lebenssituationen von Kindern und Jugendlichen sowie in der Unterstützung und Stärkung (der Sozialisationsfähigkeit) der Familien.

Dabei wird die Aufrechterhaltung des gewohnten und vertrauten Lebenskreises von Kindern und Jugendlichen in ihren Familien angestrebt. Die Beratung zielt auf eine längerfristige lebensweltorientierte Problemlösung und hat u.a. aufsuchenden Charakter.

Betreuungsverlauf und Dauer der Erziehungsbeistandschaft richten sich individuell nach den Bedürfnissen der Familienmitglieder.

Die Erziehungsbeistandschaft kann bei der Rückführung Minderjähriger und junger Volljähriger in die Herkunftsfamilie bzw. in geeigneten Fällen deren Verselbstständigung unterstützen.

BIM e.V. erfüllt diese Aufträge durch ein Team von interkulturell erfahrenen Sozialpädagogen und -pädagoginnen. Besondere Beachtung in der Ausübung von Erziehungsbeistandschaften finden die individuellen interkulturellen Rahmenbedingungen und Kontexte, in denen die Klienten sich bewegen. Diese werden durch kultursensible Arbeitsweisen berücksichtigt und bearbeitet. Der interkulturelle Ansatz erlaubt eine erfolgreiche Arbeit insbesondere in Familienkontexten mit Migrations- und Fluchthintergrund.

Unterstützt wird die Arbeit durch die Einbeziehung der Räumlichkeiten und der inhaltlichen Angebote des MIGRApolis Haus der Vielfalt.

Zusatzleistungen

Im Bedarfsfall, insbesondere bei Familien mit hohem Hilfebedarf oder bei Sprachbarrieren, kann die Hilfe auch durch ein Tandem-Team aus Fachkraft und einer interkulturell qualifizierten Ergänzungskraft kultursensibel ausgeführt werden. Die sozialpädagogischen Fachkräfte sind fallführende verantwortliche Fachkräfte und koordinieren die gemeinsame Arbeit mit den Ergänzungskräften in und mit den Familien.



 

Besonderheiten

 deutschsprachige sozialpädagogische Fachkräfte mit teils eigenem Migrationshintergrund,





qualifizierten Zusatzausbildungen und

Sprachkenntnissen in Arabisch, Kurdisch, Persisch, Türkisch, Spanisch, Russisch, Polnisch, Portugiesisch, Englisch und Französisch







In Abstimmung mit dem Fachdienst für Familien und Erziehungshilfen kann im Einzelfall zur sprachlichen und kulturellen Unterstützung der Hilfe auf nichtfachliche Muttersprachler (interkulturell qualifizierte Ergänzungskräfte) zurückgegriffen werden.

Qualitaetssicherung

Gemäß Qualitätsentwicklungsvereinbarung mit dem Amt für Kinder, Jugend und Familie der Bundesstadt Bonn





regelmäßige Supervisionen, Teamsitzungen, Fort- und Weiterbildung

die Erstellung und Durchführung des Hilfe- und Betreuungsplans

Praxisberatung, regelmäßige Dokumentation der Entwicklung und Evaluation der geleisteten Erziehungshilfen



Das BIM e.V. ist eingebunden in das kommunale Qualitätsmanagement für Erziehungshilfen. Dazu gehören die Sozialraumteams, der Wirkungsdialog, die Trägerkonferenzen (Arbeitsgemeinschaft § 78 SGB VIII)und die Fachtagung "Erziehungshilfetag Bonn".



Dadurch wird ein hoher fachlicher Standard gesichert. Die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern wird stetig weiterentwickelt und ermöglicht eine Optimierung der interkulturellen pädagogischen Angebote.



 

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